Die weise Frau vom
Rupertsberg
Nicht weit weg vom Mäuseturm im Rhein
fließt die Nahe in den Fluss hinein.
In diesem hellen Eck, am Bergeshang,
stand einst ein Kloster, 500 Jahre lang.
Es war ein magischer, heiliger Ort,
eine weise Frau lebte lange dort.
Sie erzählte von einem lebendigen Licht
das ganz plötzlich immer wieder zu ihr spricht.
Es sagte, sie solle seine Worte niederschreiben
damit sie im Gedächtnis der Menschen bleiben.
Sie erfuhr, dass Mensch und Natur eine Einheit sind
und dass das Leben nur im Miteinander gelingt.
Sie wußte, was Körper und Seele heilt
und dass vor Gott nichts verborgen bleibt.
Es gab gelehrte Menschen in ihrem Leben,
die ihr halfen, ihr Wissen weiterzugeben.
Von weit her kamen Menschen, um sie zu sehen,
um Heilung zu finden und zu verstehen.
Sie half jedem, der um ihre Hilfe bat,
Kaiser und Fürsten befolgten ihren Rat.
Ihre Schriften – aus längst vergangener Zeit –
haben auch heute noch ihre Gültigkeit.
Denn Wissen und Weisheit kommen aus der Ewigkeit
und sind ein Segen – für die ganze Menschheit.
Gisela Charlotte Koch