Die Oberherrlinger Kapelle
Am Rand des kleinen Lautertals, im Schwabenland,
ist ein Hügel mit herrlichem Baumbestand.
Weit oben, an einer sonnigen Stelle,
steht eine weiß leuchtende Kapelle.
Die Geschichte erzählt von einem jungen Mann,
der einst mit seinem Pferd aus Blaubeuren kam.
Sein Kind saß vor ihm auf dem Pferd,
sie wollten nach Hause, zu Heim und Herd.
Da versperrte ein dunkler Reiter den Weg,
mit finsterer Miene und gezogenem Schwert.
In dem Moment erschien über dem Wald
eine lebendige, strahlende Lichtgestalt.
Der Reiter erschrak und galoppierte davon,
das war die Rettung für Vater und Sohn.
Aus tief empfundener Dankbarkeit und Freude
wurde das Kirchlein gebaut – und steht noch heute.
Und an jedem Tag, zur Abendzeit,
erklingt von dort helles Glockengeläut.
Es läßt uns immer wieder bedenken,
dass himmlische Mächte unser Schicksal lenken.
Gisela Charlotte Koch