Eine wahre Geschichte
vom Bodensee

Es ist schon hunderte von Jahren her,
da gab´s eine Burg am schwäbischen Meer.
Es war ein bewaldeter Hügel, wo sie stand,
man blickte von dort auf den See und das Land.

Eines Tages kam die ganze Familie zusammen
zu einer Feier in festlichem Rahmen.
Zunächst war´s ein Tag voller Sonnenschein,
doch dann kamen schwere Wolken vom Rhein.

Und plötzlich schnellte ein Blitz herab
und traf die Burg – direkt auf´s Dach.
Die Amme saß im Kinderzimmer
und erkannte einen Hoffnungsschimmer.

Sie packte das Kindchen – es war noch so klein –
mit Tüchern in einen eisernen Kessel rein.
Sie ließ ihn herab, an der Mauer entlang,
das Kind kam völlig heil im Wald unten an.

Sein Großvater fand ihn und freute sich sehr,
denn den Rest der Familie gab es nicht mehr.
Jahre später, auf einem Hügel daneben,
entstand die Burg zu neuem Leben.

Viele Kinder und Kindeskinder lebten dort,
die Burg war für sie ihr Heimatort.
Die Mauern der Burg sind heute noch da,
und Verwandte des Kindes wohnen ganz nah.

Gisela Charlotte Koch

Zurück
Zurück

Die Oberherrlinger Kapelle

Weiter
Weiter

Die Dichterin vom Bodensee